Stress

Was für ein mieser Tag!

Schlimmer geht nimmer? Falsch gedacht! Manchmal legt einem das Schicksal einen Stolperstein nach dem anderen in den Weg. Doch auch in scheinbar ausweglosen Situationen kann man etwas dagegen tun. Und wenn es nur das Ändern der eigenen Einstellung ist.

27.1.2023
10
min Lesedauer

Was für ein mieser Tag!

An manchen Tagen läuft scheinbar einfach gar nichts rund. Erst steht man mit dem falschen Fuß auf und dann geht es irgendwie immer so weiter: Der Kaffee ist alle, die U-Bahn verspätet sich, der Lieblingssnack beim Bäcker ist ausverkauft. Der Chef hat schlechte Laune, die Arbeit stapelt sich und gerade, wenn man sich einen Plan zurechtgelegt hat, wie man mit allem halbwegs fertig werden kann, kommt ein Anruf aus der Schule: das Kind hat Fieber und muss abgeholt werden. Absolut zum Verzweifeln, oder? Nicht unbedingt!

2. Die Perspektive macht den Unterschied

In solchen Momenten lohnt es sich, die Perspektive zu wechseln. Klar, heute ist wirklich Vieles schiefgelaufen, aber versteckt in dem Chaos sind viele Dinge, über die wir uns eigentlich freuen können, wenn wir eine andere Grundhaltung einnehmen. Der Kaffee kommt, wenn auch nicht heute, so doch fast jeden anderen Tag, zu uns von Plantagen vom anderen Ende der Welt. Damit wir uns einen kleinen Guten-Morgen-Kick gönnen können, pflücken Menschen tausende von Kilometern entfernt für uns die Bohnen vom Strauch. Riesige Containerschiffe und Frachtflugzeuge, die von gut ausgebildeten Seeleuten und Piloten gesteuert werden, transportieren die Rohstoffe bis nach Deutschland – nur für uns!

Wir leben in einem Land, dass eines der besten Nahverkehrsnetze der Welt hat. Was ist schon eine 8 Minuten verspätete U-Bahn im Vergleich zu den Konditionen, die in den allermeisten anderen Teilen der Welt herrschen, wo Menschen jeden Tag kilometerlange Strecken laufen oder sich stundenlang mit ihren Mopeds durch vollkommen überfüllte Straßen schlängeln müssen? Der Bäcker, bei dem unser Lieblingssnack ausverkauft war, hat Dutzende anderer Leckereien im Angebot. Warum muss es unbedingt immer das Gleiche sein? Vielleicht probieren wir Mal etwas Neues?

Klar ist es nervig, wenn der Chef schlecht drauf ist und seine Muffel-Laune an andere weitergibt, aber haben wir nicht Glück, dass wir eine Arbeit haben, die uns erlaubt die Rechnungen zu bezahlen und unser Leben zu finanzieren? Wie würden wir uns wohl fühlen, wenn der Job morgen plötzlich weg wäre? Kinderkrankheiten sind anstrengend, nicht nur für die Kleinen, sondern natürlich auch für die Eltern, deren ganzer Alltag durcheinandergewirbelt wird. Aber hätte man stattdessen lieber keine Kinder? Wohl kaum.

3. Schlimmer geht immer

Dazu kommt, dass es immer schlimmer hätte kommen können. Der Japaner Tsutomu Yamaguchi beispielsweise war am 6. August 1945 auf dem Weg zur Arbeit als er bemerkte, dass er einen wichtigen Stempel vergessen hatte. Nachdem er umgedreht war, um ihn zu holen, explodierte weniger als 3 Kilometer von ihm entfernt die von den Amerikanern abgeworfene Atombombe in Hiroshima. Er wurde auf einem Ohr taub und ein Teil seines linken Oberkörpers verbrannte. Er rettete sich in einen Luftschutzraum, wo er die Nacht verbrachte. Andere Menschen halfen ihm dabei, seinen Körper notdürftig zu verbinden. Wie eine Mumie aussehend machte er sich am nächsten Tag auf den Weg zu seinem Chef, um diesem von den Ereignissen in Hiroshima zu berichten. Auf dem Weg dorthin wurde er starker radioaktiver Strahlung ausgesetzt. Das Büro der Zentrale, zu dem er fuhr, lag in Nagasaki, und so war Tsutomu erneut weniger als 3 Kilometer von Einschlagort der zweiten Atombombe entfernt, die von den Amerikanern unmittelbar nach seiner Ankunft über Nagasaki gezündet worden war. Tsutomu überlebte erneut, dieses Mal ohne weitere unmittelbare Verletzungen, wurde allerdings erneut starker radioaktiver Strahlung ausgesetzt, als er aus Nagasaki flüchtete.

Wenn jemand einen Grund gehabt hätte, zu verzweifeln, dann Tsutomu. Dies kam ihn aber nicht in den Sinn. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit konnte er zu einem weitgehend normalen Leben zurückfinden. Seine Frau, ebenfalls ein anerkanntes Strahlenopfer, brachte drei gesunde Kinder zur Welt. Tsutomu Yamaguchi starb erst 2010 im Alter von 94 Jahren. Er berichtete regelmäßig über seine Erfahrungen, es wurden Filme über sein Schicksal gedreht, und er wurde zu einer Symbolfigur der Friedensbewegung.

4. Unser Fazit

Wir meinen: Tsutomus Geschichte zeigt, dass das Leben zu 10% aus dem besteht, was einem passiert, und zu 90% daraus, wie man damit umgeht. Manchmal genügt es schon, wenn man kurz die Perspektive wechselt, um das eigene Schicksal aus einem anderen Licht zu sehen. In anderen Fällen reicht es, einen schlechten Tag einfach abzuhaken und darauf zu vertrauen, dass am nächsten Morgen sowieso schon wieder alles anders aussehen wird. Dann auch sicher wieder mit einem Kaffee und dem Lieblingssnack vom Bäcker ausgestattet.

Stress
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